Eigentlich bin ich ein sehr territorialer Mensch, aber durch das Bloggen habe ich immer mehr Menschen kennengelernt und Neugier auf die Welt in praktischer Hinsicht entwickelt (im Gegensatz zu meiner theoretischen Freude an Kulturen und auch Sprachen). Handfestes Reisen, statt Tagträumen. – Für eine Nacht.

Und so reisten Vicky von My Mirror World und ich aus unterschiedlichen Ecken des deutschsprachigen Raumes an, um ein Wochenende in Wien zu verbringen.

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Karlskirche, Wien

NACH WIEN REISEN

Ich bin im letzten Jahr mehr geflogen als den letzten 10 Jahren und habe inzwischen sowohl mit dem leidlichen Thema “Handgepäck & Makeup”, “Parken am Flughafen” als auch “Duty Free Shopping”verbracht.

Dieses Mal wird Euch hier aber kein Artikel zum Thema “Handluggage for Beauty Nerds” erwarten, da ich dieses Mal ganz faul war und das Gepäck einfach aufgegeben habe. Punkt. Kein Pröbchen zusammensuchen und Kompromissemachen dieses Mal! Obwohl ich Euch noch einen Artikel zum Thema Handgepäck schuldig bin. Ich empfinde das Packen im Rahmen von 1 Liter an Flüssigkeiten als sehr herausfordernd.

Geparkt habe ich jetzt bereits das zweite Mal in einem der Parkäuser mit Shuttle Service in der Umgebung, das mir von einer engen Freundin empfohlen wurde. Der Ablauf hat gut funktioniert und das Preis-Leisungsverhältnis ist völlig in Ordnung.

Und was Duty Free angeht, hat Dalla von Schon Ausprobiert?! mir den Tip gegeben, mich über das Handy App bei Heinemann zu registrieren wo es 1x pro Monat 20% auf die Einkäufe gibt. Und so wanderte auch ein kleiner Einkauf auf dem Rückflug mit ins Gepäck.

In Wien angekommen, holte mich die Österreicherin von uns ab und wir fanden in gemütlicher Gehreichweite einen Parkplatz im Parkhaus am Karlsplatz von wo es ein Katzensprung zum Hotel Triest war. Die Straßen selbst boten uns nicht viel Gelegenheit, besser zu parken, zumal direkt neben dem Triest ein Werbespot gedreht wurde und damit eine kleine Fläche mit Autos und Lichtern belegte.

DAS TRIEST

Dem Triest ist heute bei weitem nicht mehr anzusehen, dass es vor 300 Jahren noch ein Pferdebahnhof für Postkutschen gewesen ist. Im Gegenteil: es ist ein wunderschönes Hotel mit Restaurant und Bar mit edler Verbindung aus Design und Historie.

An den Wänden des Hotels sind angenehm charakterische und doch zurückhaltende Portraits der Mitarbeiter angebracht, was ich einen wunderschönen und persönlichen Zug finde. Die Farbgestaltung ist abwechslungsreich, aber immer in Balance und der Spagat zwischen modern und traditionell, Licht und einem angenehm gemütlich-urig-stylischem Dunkel in der Bar.

Das Treppenhaus ist ein hypnotischer Magnet und in der Farbgebung zwischen Marmor, Holz und diesem warmen Grünton ein freundlicher und lichter Anblick.

Licht und Klarheit finden sich überall in den offen zugänglichen Räumen wieder.

Das von mir bezogene Zimmer, war gemütlich gehalten und ein besaß ein wenig mehr konservatives Flair, das jedoch angenehm und geborgen wirkte. Der Schreibtisch – auf dem für jeden Gast bereits ein Mac zur Verfügung gestellt wird, – ist aufgeräumt und edel und wartet mit Überraschungen und Informationen über das Hotel, Wien und aktuelle Ausstellungen auf. Der WLAN Zugang ist überall einfach und komplikationslos möglich.

Der Boden ist mit weichem Teppich ausgelegt. Meine “Handtasche” (Aunts & Uncles) war dieses Mal eine meiner liebsten, aber seltenst benutzten Taschen, die mich bereits seit Jahren begleitet und ein mir emotional sehr teures Geschenk gewesen ist. Ich liebe diese etwas “alt” aussehenden Taschen und empfand sie passend als Begleitung in eine alte und kulturreiche Stadt. Und alles an Technik (Kindle, MacBook Air, Digitalkamera, Handy mitsamt Kabeln) sowie Strickzeug war darin gut aufgehoben.

Die Möbel wirken gleichzeitig schlicht und hochwertig. Besonders verliebt habe ich mich in die Sessel mit den ledernen Armstützen. Davon hätte ich gerne zwei mit genommen.

Aber auch das Badezimmer war eine Symbiose aus modern und alt. Die charmanten Wasserhähne an Dusche und Waschbecken erzählten von der Tradition des Hotels. Trotzdem war es hell, freundlich und sehr angenehm in seiner Ausstrahlung gestaltet durch Glas, Licht und liebenswerte Anachronismen.

Das Ambiente des Hotels hat mir sehr gut gefallen – wie Ihr auch in den Bildern sehen könnt. Hochwertig, Altes mit Neuem, Klassisches mit Modernem. Und alle Räume ordneten sich um den traumhaften Innenhof mit Olivenbäumen an, der an Frühlings- und Sommertagen ein absoluter Traum sein muss.

Der englische Designer Sir Terence Conran hat das Triest in einer wunderschönen Mischung aus Zurückhaltung und entspannter Eleganz gestaltet. Architektur und Innengestaltung sind merklich aufeinander abgestimmt, Licht und Räume feinfühlig umgesetzt und dabei gleichzeitig zeitlos und modern in einem Ambiente, das von Geschichte untermauert ist.

Am Abend des Samstag verbrachten wir eine sehr gemütliche Zeit in der Bar des Triest, die ganz interessant in zwei Parts aufgeteilt war: einen kleinen Raum und einen schmalen Flur mit Alkoven, in denen man in kleinem, privaten Rahmen sitzen konnte. Durch die einzelnen Spiegel gegenüber jeder solchen Nische konnte man wie lebende Bilder der anderen Nischen erhaschen, die teilweise selbst wie kleine Kunstwerke wirkten, Bilder von Intimität, Lachen und Stil. Und auch unsere Cocktails haben uns hervorragend geschmeckt, auch wenn wir Wochen gebraucht hätten, um uns durch die umfangreiche Karte zu kosten!

ESSEN

Am Samstagmittag haben wir es uns im Kaufhaus Steffl über den Dächern von Wien gemütlich gemacht und gerne hätte ich Euch den Ausblick festgehalten – wollte aber den Restaurantbesuchern an den Fenstern ihre Ruhe lassen. Während ich die Restaurants in deutschen Kaufhäusern in der Regel meide (häufiges Kantinengefühl), war es einfach wunderschön mit tollem Flair.

Das Ambiente war gehoben, stylisch und das Essen ein Traum! An dieser Stelle müsst Ihr einfach verzeihen, dass es ein Foto meines Tellers gibt… aber es war so wunderschön angerichtet.

Während wir dort so saßen begann übrigens mein Kampf mit meiner Stiefkindkamera, der Samsung EX2F. Während es Vicky mühelos mit der ihren gelang, Bilder von Kamera auf Handy zu übertragen, schien meine an diesem Tag einen etwas mürrischen digitalen Türsteher zu haben, der partout nicht funktionieren wollte. Die Funktion hatte ich vorher nie genutzt, an einem solchen Tag ist sie aber natürlich extrem praktisch, wenn man zwar Kamera und Handy – aber kein Notebook direkt zur Hand hat.

Eigentlich wollten wir in Wiens Innenstadt zu Abend essen – aber mein Kopf hat mich so gequält, dass ich mich unbedingt kurz hinlegen musste und uns trieb gegen 20 Uhr dann nichts mehr dazu, längere Wege in Kauf zu nehmen, also suchte Vicky kurzerhand die Wiener Wirtschaft, ein hervorragendes Restaurant aus, das nur 2 Minuten vom Hotel entfernt liegt. Lasst Euch dabei nicht von den Bildern der Homepage davon abhalten, hinein zu gehen: Es ist innen freundlich und hell und wirkt bei weitem nicht so nach klassischer Wirtschaft, wie es im ersten Moment scheint. – Natürlich durfte es ein klassisches Wiener Schnitzel sein an dem Abend, das ich über die Maßen genoss und dem ein Salat mit gebackenem Schafskäse voranging.

Der Sonntag war kurz, aber schön. Wir schlenderten durch Wien, besuchten den Starbucks, gegen den Wien sich – ohne Erfolg – lange gewehrt hatte, gingen jedoch ohne Kaffee. Eine Starbucks “Wien” Tasse gab es leider auch nicht … vielleicht ein Zeichen davon, dass die klassische, (verdient) divenhafte Kaffee-Stadt nicht so ein “leichtes Mädchen” neben sich duldet?

Im Café Griensteidl durfte es dann aber doch noch eine Melange sein… und da saßen wir, an unseren Fotoapparaten fummelnd (ich hatte immer noch nicht aufgegeben, die Bilder per selbstproduziertem WLAN von Kamera zu Handy zu übertragen, allerdings führte Wollen hier nicht zu Können) und verbrachten sicher drei Stunden dort.

SCHLENDERN

Ist die Stadt nicht wunderschön? Ich liebe Jugendstil und historische Fassaden. Und was hätte ich Freude daran, eine solche Altbauwohnung mit passendem Budget einzurichten!

Aber an diesem Wochenende hieß es nur: von außen bestaunen. Und so gingen wir an Läden wie Tiffany, Gucci, Louis Vuitton und Prada vorbei.

Und bestaunten die Menge an “Fiakern” (dt. Pferdekutschen), die in der Innenstadt warteten und fuhren. Das Getrappel von Pferden war immer wieder zu hören und der Geruch in der Innenstadt weckte angenehm zeitfremde Gefühle.

Am Samstagabend waren wir noch im Staudigl, wo es allerlei Naturkosmetik gibt (Rahua, Korres, Grown Alchimist, Jane Iredale, Deborah Lippmann, REN, etc.), die häufig nur online oder aus dem Ausland zu bekommen ist.

Besonders bedauert habe ich, dass wir erst Sonntag vor diesem wunderschönen Douglasgeschäft gestanden haben. Ein Blick in das verdunkelte Innenleben zeigte schnell, dass er innen so klassisch weitergeführt wurde, wie er außen wirkte.

Vielleicht war es aber auch gut, dass die Geschäfte geschlossen hatten. Neben lukullischem Genuss war ich relativ artig, bis zum Heimflug, bei dem mich der Chanel Joues Contraste Blush Caresse begleiten durfte. Er ist Teil der Weihnachtskollektion 2014 und hat bei Color Me Loud bereits Aufmerksamkeit bekommen. Der Ton ist ein perfektes, aber stark glitzernder Pfirsich. Und hätte ich in diesem Moment parat gehabt, dass ich ja 20% und nicht – wie fälschlich angenommen – 10% bei Heinemann einlösen kann… ich hätte eventuell noch guten Gewissens den entsprechenden Highlighter adoptiert.

FAZIT

Es mag nicht überraschen, aber: Wien in zwei Tagen ist zu kurz. Sehr hätten mich noch die Museen interessiert, vielleicht ein Konzert zu erleben, mehr Zeit zu haben, die Stadt zu erschließen. Ich denke, 5 Tage sollte man mitbringen, um mit mehr als nur einem diffusen Wonnegefühl wieder heimwärts zu ziehen.

Dennoch waren diese zwei Tage neben der Freude, Vicky wieder zu sehen, ein absoluter Gewinn, voller Eindrücke und vielleicht gerade wegen ihrer Kürze so intensiv, bunt und gewaltig, dass sie im Nachhinein fast wie ein Traum wirken.

Überhaupt merke ich: ich möchte wieder mehr Städte, Kultur und Interessantes sehen.

Ich habe mich in Wien sehr wohl gefühlt und das gemeinsame Wochenende mit Vicky sehr genossen. Ich muss öfter einmal meinen Luchsbau verlassen… und mehr geöffnete Geschäfte, Museen und liebe Menschen sehen. Vielen Dank an My Mirror World für die wundervollen Tage und das Hotel Triest für das schöne Ambiente.

Vickys Bericht findet Ihr seit gestern hier.

Wenn Ihr in Eile seid und mir trotzdem zeigen möchtet, ob Euch der Artikel gefallen hat, dann lasst mir doch einfach Sternchen da! Bei Gedanken, Verbesserungsvorschlägen oder Hinweisen freue ich mich über ein Kommentar, um sie zu berücksichtigen!
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Das Hotel Triest stellte uns die Übernachtung kostenlos zur Verfügung