Das letzte Jahr war für mich so intensiv und ereignisreich wie kaum ein anderes und es erforderte meine absolute Aufmerksamkeit. – Tatsächlich hätte ich es mir zuvor nicht so vorgestellt. Ich glaube, ich war noch niemals müder und zermürbter, aber auch noch nie gleichzeitig so glücklich und am richtigen Fleck.

Bild von Larissa Jooß

Es gäbe so viel, über das ich berichten könnte. Von der Geburt selbst und den Wochen danach. Von Monaten zwischen Freude und unglaublicher Erschöpfung, echten Herausforderungen und guten Ratschlägen. Von der Unterschiedlichkeit von Kindern und auch Eltern. Von gut informierten Bauchentscheidungen (Stillen, Schlafen, “Erziehen”, etc.) und sogar davon, wie schnell man Nähen lernen kann (was ich tatsächlich begonnen habe und überrascht bin, wie schnell man gute Kleidung selbst herstellen kann). Auf Der Kleine Schimmer (Instgram) habe ich vor einigen Monaten zur Selbstmotivation einen kleinen Account erstellt, auf dem es – abseits von Der Blasse Schimmer – auch mal um Persönlicheres, Unperfektes und Gemachtes geht.

Bei Der Blasse Schimmer möchte ich bei dem bleiben, was immer ein Ausgleich für mich gewesen ist, eine ganze große Freude, Selbstwirksamkeit und Unterstützung gewesen ist und mir diesen auch wieder erobern. Makeup bedeutet mir in der Tat ganz viel. Ich verbinde damit Erinnerungen, Verwandlungen und Verwirklichungen.

Start before you are ready

Ich habe in den letzten Monaten immer gedacht, ich könne schreiben und fotografieren, wenn Der Kleine Schimmer schläft… Aber sie schlief nie verlässlich oder oft nur im Tragetuch. Dann hoffte ich, ich käme dazu, wenn sie direkt bei mir spielt, während ich daneben fotografieren kann. Aber sie spielt nicht gern für sich. Vielleicht könnte ich fotografieren, wenn sie die Großeltern besucht, – was leider noch nicht funktioniert (irgendwann – da bin ich mir sicher – werde ich sie dort kaum noch weg bekommen). Bevor ich jetzt hoffnungsvoll auf die Pubertät warte, muss es eben anders funktionieren.

Nicht, dass ich dazu schon einen ausgereiften Plan hätte… Aber während ich bisher versucht habe, die etwaigen Lücken abzupassen, möchte ich jetzt etwas aktiver an meinen Wunsch herangehen und versuche die Umstände so zu beeinflussen, dass schminken, fotografieren und schreiben leichter fällt! Und zwar so, dass es dem Kind UND mir dabei gut geht.

Makeup wird an den meisten Tagen jetzt wieder zu meiner (fast) täglichen Routine gehören. Nicht mehr so gemütlich wie früher mit einem Kaffee und einer Serie, aber so, dass die Hemmschwelle, um bei Gelegenheit z.B. ein tolles Produkt aufzutragen kleiner wird und wieder mehr Fotos entstehen können!

Mein Stativ, die Kamera und die Lichter stehen parat und sind praktischer angebracht. Auch hier also eine leicht vereinfachte Nutzung. Ziel: Umstände und Widerstände verkleinern!

Außerdem hat ein Posting von Skinilove_ mir wundervoll etwas in Erinnerung gerufen, das wichtiger nicht sein könnte: Start before you are ready!. Fange an, bevor Du so weit bist.
Der Moment ist doch nie der Richtige… für die Kündigung, ein Kind, ein Beziehungsende (oder ihren Anfang)… Vielleicht gibt es den Zustand, den ich gerne hätte, um anzufangen die nächsten 18 Jahre einfach nicht. Also fange ich an mit dem, was da ist. Und vielleicht heißt das nicht nur Routinen verändern, sondern auch meine Erwartungen an Ergebnisse. Es wird in jedem Fall lebendiger und weniger kontrollierbar. Nun gut. Auf geht’s!

Ich habe Lust auf Makeup! Ich habe Lust auf Eindrücke!
Ich habe Lust wieder da zu sein!